Crossfit
Ein Sport, den ich mir nie im Leben für mich zum Anfangen ausgesucht hätte.
Irgendwann ist mir morgens bewusst geworden, dass ich ca. 30 Minuten brauche, um mich schmerzfrei bewegen zu können. Aus dem Bett aufstehen war eher ein „raus rollen“ und an ein „im Bett aufrichten“ war gar nicht zu denken.
Also habe ich wieder angefangen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.
Damit wurde dann zwar meine Beweglichkeit wieder besser, aber Muskelaufbau, geschweige denn Gewichtsreduktion war nicht mal ansatzweise in Sicht.
Juni 2021
Ich dachte mir nur: „Ja, schöner Gedanke, aber ich kann ja gar nichts“, außerdem „warum sollten die so eine Dicke wie mich aufnehmen?“. Also habe ich jeden Start vor mir hergeschoben, fand immer wieder Ausreden, warum ich nicht anrufe.
Und dann, Freitag nachmittags, nach einem weiteren Gespräch mit ihr, habe ich all meinen Mut zusammengekratzt und Joachim angerufen. Ich hatte glaub noch nie so kalte und nasse Hände, noch nie so weiche Knie. Das Schlimmste in dem Moment war, er hatte direkt am nächsten Tag einen Termin für mich. Im Nachhinein betrachtet, das Beste, was mir hätte passieren können.
So hatte ich an einem Samstag im September 2021 meine erste Stunde in der Box. Freitags habe ich Joachim schon am Telefon gesagt, welches Auto ich fahre, weil ich mir nicht sicher war, ob ich mich in die Box traue. Geschlafen habe ich die Nacht kaum, jedes Vorstellungsgespräch war einfacher als dieser „Termin“. Gedanken wie „Ich bin zu dick für Crossfit, ich bin total unsportlich, was, wenn ich eine Übung auf dem Boden machen muss, das sieht ja peinlich aus, wie ich dann wieder aufstehe…“ beschäftigten mich die ganze Zeit. Aber ich bin hingefahren und ich habe es sogar allein in die Box geschafft.
Und was soll ich sagen, es war sooo anstrengend, aber ich hatte wirklich Spaß. Dennoch war ich so voller Angst durch meine Erfahrungen in anderen Fitnessstudios, dass ich mich nur auf Einzelstunden einlassen konnte.
Nach und nach habe ich meine Angst vor der Gruppe reduziert, Joachim war so behutsam und aufbauend, hat nach einiger Zeit andere Athleten und Athletinnen mit dazu genommen, so dass ich mich getraut habe.
Alle, wirklich ausnahmslos alle waren und sind eine so geniale Truppe, dass ich mich schnell sehr wohl fühlte und mich vor allem auf mich konzentrieren konnte. Zum ersten Mal in meinem Leben war mir nur wichtig das Workout zu schaffen und nicht die Frage wie ich aussehe und was die anderen über mich denken.
Andrea, Anja und Katharina
Dazu kamen dann die ersten Erfolge. Wenn ich früher spazieren gegangen bin, dann habe ich den Boden vor mir beobachtet. Ich hatte ständig Angst hinzufallen. Doch schon nach ein paar Stunden in der Box sind mir die schönen Gärten und Häuser in meiner Nachbarschaft aufgefallen. Ich schaue nicht mehr nur auf den Boden, die Angst zu fallen ist so gut wie weg. Ich gehe einfach. Dazu sind die Schmerzen, die ich sonst nach vielen Schritten immer in Hüfte und Rücken hatte, weg.
Wenn ich heute auf dem Boden sitze, stehe ich einfach wieder auf. Früher habe ich überlegt, ob ich wirklich runter muss und wenn ich mich wirklich auf den Boden setze, was kann ich dann gleich da unten noch alles erledigen. In die Hocke gehen, war schon seit Jahren keine Option mehr. Mittlerweile denke ich gar nicht mehr darüber nach, ich hocke mich alle drei Schritte hin, bloß weil der Winkel fürs Foto evtl. aus dieser Position besser sein könnte.
Ich weiß noch lange nicht was ich tun muss, wenn im Workout Plan „Banded Single Arm KB Rows each side“ steht, oder was „Pec Smash and Mob“ ist, und ich bin noch lange nicht auf dem Gewicht, was für meine Größe passend wäre, aber ich kann morgens sofort schmerzfrei laufen, im Workout sogar 150 Situps machen und ich bin in einer Wahnsinngruppe angekommen, in der ich mich so wohl fühle. Ich freue mich auf das, was da noch vor mir liegt und bin sehr dankbar für meine Mitathleten und die Coaches!
Tom, Anja und Anna Sylvester 2022
Ich bin nicht nur unheimlich dankbar, dass ich auf meinem Weg der Veränderung von einem wahnsinnig freundlichen und kompetenten Trainerteam begleitet werden, die mich immer wieder vor Herausforderungen stellen und mir zeigen, dass ich diese meistern kann, sondern vor allem für die Menschen in der Box die mich immer wieder aufs Neue anspornen und inspirieren, es Ihnen gleich zu tun und alles zu geben.
Ich freue mich auf viele weitere schweißtreibende Stunden mit Euch allen!