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Hallo,

mein Name ist Eike Kuipers, ich bin 24 Jahre alt und ich arbeite als Polizeibeamter in einer Einsatzhundertschaft in Köln. In den nächsten paar Zeilen erfahrt ihr mehr über meine persönliche Crossfit Geschichte. Am besten beginnen wir am Anfang, im Sommer 2018.

Es ist Juni als ich das erste Mal etwas von CrossFit erfahre. Mein Arbeitskollege Holger berichtete mir in einer Pause, dass er gleich nach der Arbeit noch zum CrossFit gehe. Als ich nachhake, was das genau sei, kam von Holger eine kurze Erklärung und die Aufforderung: „Komm doch einfach gleich mit!“. Und meine Antwort lautete: „Alles klar, ich habe Zeit!“.

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Sommer 2017, Gewicht etwa 90 KG.

Als ich im Sommer 2018 begann wog ich sogar 92 KG.

Also packte ich nach meiner Schicht meine Sportklamotten und fuhr mit Holger in die CrossFit Health Angels Box. Noch hatte ich keine Ahnung, was mich erwartet. Ich muss sogar zugeben, dass ich etwas nervös war. In der Box angekommen sah ich zum ersten Mal das Gesicht von Joachim (Spitzname Jo), dem Owner der Box. Es wurden sofort nette Worte ausgetauscht und es dauerte nicht lange, da war meine Nervosität verflogen. Das Training konnte beginnen.

Ich kann mich noch gut erinnern. Jo nahm mich bei Seite und sagte: „Zeig mir mal eine Kniebeuge“. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich im Fitnessstudio noch nie eine Kniebeuge gemacht hatte. Ich habe meine Arme in einer Art Zombiehaltung ausgestreckt und versucht, meinen Hintern möglichst nah an den Boden zu bringen. Dass mein Rücken sich dabei einrollte, wie ein Igel, wenn er Angst hat, ist mir nicht einmal aufgefallen. Als ich wieder aufstand, begann ich zu lachen, denn ich wusste, dass das so nicht richtig gewesen sein kann. Auch Jo begann zu lachen und sagte zu mir, dass wir das noch hinbekommen werden. Er sollte Recht behalten.

Heute kann ich sagen: Wir haben es hinbekommen!
Noch in der gleichen Stunde lernte ich folgende Basic-Übungen kennen: Rudern, Squats, SitUps, Push Ups und Pull Ups. In diesem Zusammenhang durfte ich dann die ersten Schweißperlen in der Box verlieren. Es sollten nicht die Letzten sein...

Mir war sofort klar, dass es vielleicht die erste Stunde, aber definitiv nicht die letzte Stunde gewesen war, die ich in der Box verbringen würde.Ich meldete mich für einen Probemonat an und begann zwei Mal in der Woche zu trainieren. In diesen vier Wochen lernte ich den Rest des CrossFit Health Angels Team kennen und war begeistert.

Sportlich gab es in jeder Stunde neue Übungen und neue Übungskonstellationen mit jeweils ganz unterschiedlichen Herausforderungen.

In den nächsten Monaten lernte ich unfassbar viel über die unterschiedlichsten Übungen. Freundschaften wurden geschlossen. Aus Hobby wurde Leidenschaft. Mittlerweile war es mein Anspruch, fünf Mal in der Woche die Box zu besuchen. Mir wurde nun bewusst, dass CrossFit einen wesentlichen Teil meines Lebens einnehmen wird. Es ist zwar jeweils nur eine Stunde, aber in dieser Stunde tut man seinem Körper unfassbar Gutes.

Ich konnte Woche für Woche feststellen, dass sich diverse Dinge verbesserten, wie Beweglichkeit und Kraft. Außerdem lernte ich, wie ich ein Seil hochklettere, mich in einem Handstand fortbewege oder wie ich eine Langhantel, die so schwer ist wie ich, sicher vom Boden über den Kopf bewege.

Soweit so gut.

CrossFit hatte mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

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Dezember 2019

Nun kam für mich zu einem schweren Rückschlag. Bei abendlichen Feierlichkeiten brach ich mir durch einen Sturz vier Finger. Die erste Diagnose im Krankenhaus war so erschütternd, dass ich mir große Sorgen gemacht habe, ob ich überhaupt nochmal meinen Beruf ausüben kann.
Mein Arzt erklärte mir, dass ich die Hand unbedingt still halten muss. Ich habe also eine Woche ausschließlich im Bett verbracht und mich lediglich zur Toilette oder in die Küche bewegt.

Nach dieser Woche ging es mir sowohl physisch, als auch mental unfassbar schlecht. Ich würde sogar so weit gehen, dass das die schlimmste Woche in meinem bisherigen Leben war. Das mag zunächst nach einem Luxusproblem klingen.

 

Da ich aber nur im Bett liegen durfte, hatte mein Kopf 24 Stunden am Tag Zeit über die Folgen dieses Unfalls nachzudenken und die Folgen hätten beachtlich sein können.

Nachdem ich schon fast in Selbstmitleid versunken war, wurde mir langsam bewusst, dass ich an der jetzigen Situation nichts mehr ändern kann. Ich konnte nur noch das Beste daraus machen.
Nach einer Woche Pause schrieb ich Jo an, dass ich wieder mit dem Training beginnen wolle.

Da ich aufgrund der Brüche nicht alle Übungen durchführen konnte, entwickelte Jo mein ganz individuelles und persönlich angepasstes Trainingsprogramm.So konnte ich weiterhin meinen ganzen Körper trainieren ohne dass meine verletzte Hand gefährdet wurde.

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich mich diese Trainingseinheiten gemacht haben. Endlich wieder Bewegung, endlich wieder ein freier Kopf mit positiven Gedanken!

So sollte es noch weiter gehen. Ich hatte während meiner Verletzung viel Zeit und diese wollte ich nutzen. Als ich Jo davon erzählte, bot er mir an, dass wir gerne nach den Workouts noch etwas in der Box bleiben können, um über die Workouts zu sprechen. Ziel des Ganzen war es, dass ich die Philosophie hinter den Workouts verstehe.

In den nächsten Wochen war ich also nicht mehr nur zum trainieren in der Box. Nach einigen Stunden gab es für mich zusätzlichen theoretischen Unterricht. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt eigentlich, dass ich CrossFit bereits kenne. Das war auf keinen Fall so. Hinter dem Namen CrossFit versteckt sich noch viel mehr als man denkt. Ich lernte in diesem Zeitraum dass CrossFit nicht gleich CrossFit ist. Die Bewegungsqualität und der zwischenmenschliche Umgang mit Athleten können sich enorm unterscheiden.

Mein Interesse an CrossFit war größer als je zuvor. Ich begann mich immer mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen. Jo erkannte mein Interesse und förderte dieses immer mehr. Wir kamen gemeinsam zu dem Entschluss, mich beim CrossFit Level 1 Seminar anzumelden, um somit bald selbst coachen zu können. In den kommenden Wochen beschäftigte ich mich intensiv mit Lektüre. Jo und ich trafen uns regelmäßig und besprachen diverse Themen rund ums Coaching. Auch wenn ich zunächst erschrocken war, dass das Coaching doch viel umfangreicher und anstrengender war als erwartet, war ich beeindruckt, an wie vielen Stellschrauben man drehen kann, um einen Athleten immer besser werden zu lassen.

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Während meiner Lernphase heilten meine Finger wieder gut zusammen. Mein Arzt, der mir damals die erschütternde Diagnose gab, kontrollierte nach sechs Wochen nochmal meine Verletzung. Als er die Röntgenaufnahmen miteinander verglich, war er von der Genesung überrascht. Ich konnte noch am gleichen Tag die Schiene entfernen. Aus vorausgesagten 10 Wochen mit Schiene wurden 6 Wochen. Es folgte die Ergotherapie. Auch hier machte ich enorme Fortschritte, sodass ich noch in der gleichen Woche meine Arbeit wieder aufnehmen konnte. Ich bin bis heute davon überzeugt, dass die schnelle Genesung auch auf das Training zurückzuführen ist. Mein Ergotherapeut war der gleichen Meinung und sagte: „Der Sport fördert die Durchblutung, somit kann der Körper an seinen Baustellen schnellere Fortschritte erzielen." Heute sind die Finger wieder zu 100% beweglich und belastbar.

Zurück zum Training. Ich begann nach meinen eigenen Stunden als Athlet Jo beim Coaching zu begleiten. Etliche Bewegungsmuster wurden analysiert. Hunderte Erkenntnisse gewonnen. Es ist beeindruckend, wie detailliert eine Bewegung korrigiert werden kann, um auch die letzten 10 Prozent eines Athleten raus zu holen. Um es in Jo's Worten zu sagen: „Eine Squat ist nicht einfach nur eine Squat. Sie ist wie ein Balance-Akt auf einem Seil.“.

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Im Sommer 2019 war es dann soweit. Ich hatte erfolgreich am CrossFit Level 1 Seminar teilgenommen und die Prüfung bestanden. Voller Stolz begann ich nun mit Jo zusammen die Trainings zu gestalten und auch selbst zu coachen. Als Coach wurde mir eine Sache nochmal besonders deutlich: Das erfüllen bestimmter Workouts, das Lernen neuer Übungen und das Bewegen allgemein sorgen bei dem Athleten für Erfolgserlebnisse und Glücksgefühle. Genau an diesen sportlichen Erfolg, egal in welchen Form er auftritt, möchte ich mit meinen Athleten in Zukunft arbeiten. Heute kann ich sagen: Ich bin überglücklich, dass mich Holger damals zur CrossFit Health Angels Box mitgenommen hat. Dafür bin ich dir noch ein dickes Dankeschön schuldig. Ebenfalls bedanke ich mich bei Jo. Er hat mir unfassbar viel beigebracht.

Durch dein gegebenes Vertrauen wurde und werde ich zu einem besseren Athleten und Coach!
Auch an den Rest des Teams und allen Athleten der Box: Danke! Wegen euch macht es jedes Mal Bock in die Box zu fahren und ein Workout zu rocken!

 

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal in der Box!

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